Dienstag, 29. März 2016

Bin ich zu empfindlich...

Heute  hatten wir ein Erlebnis,  welches  mich immer  noch  beschäftigt  und den Kopf schütteln  lässt. Wir waren mit  Kinderwagen und  Puppenwagen unterwegs. In der Nähe des Spielplatzes gibt es eine Eisdiele,  der wir öfter mal  einen  Besuch abstatten.  Heute auch. Mit der üblichen  Mischung aus Vanille  und  Waldmeister  in der Eiswaffel setzten wir  unseren Spaziergang  fort.
 Die Große  hat es ziemlich  gut  raus, mit einer Hand den Puppenwagen  zu schieben  und  trotzdem  genug Aufmerksamkeit  für ihr Eis zu haben.  ;-)
Da das Leben  aus Herausforderungen  besteht, wollte sie den normalen  Weg meiden und über eine Stelle  gehen, an der sich durch große  Wurzeln die Steine  und der Asphalt gehoben haben. 





Früher hätte ich bestimmt  gesagt, "Pass auf" oder "mach es lieber  nicht ". Heute versuche ich mir solche entmutigenden  und sinnlosen Sätze  zu  sparen. Auch wenn es meinem Mutterherz manchmal lieber  wäre, sie würde sich  für  den  einfachen  Weg entscheiden. 
Da stand ich also, ein paar  Schritte  entfernt und war gespannt,  wie  sie diesen Weg meistern würde, mit Eis in der einen und  Wagen in der anderen  Hand. 
Hinter uns lief eine Spaziergängerin, ich schob den Kinderwagen  noch ein Stück  zur Seite , damit sie besser vorbei  kommt. Doch anstatt  weiter zu laufen nahm die  ältere Frau meine  große  Tochter  unter dem Arm und lenkte sie von dem Hügel  herunter.  Ohne ein Wort! 
Meine  Tochter  und ich  schauten uns völlig  perplex  an.
 "Was war denn das?", schoss  es mir durch den Kopf. 
Doch bevor ich  wieder in der Lage war etwas zu sagen, war die Frau schon  weiter  gegangen. 
Also blieb mir nichts  weiter, als meiner Tochter  zu sagen,  dass  sie gerne den Hügel entlang  laufen darf. Und das sie laut "Nein " sagen darf, wenn  sie jemand anfasst und sie das nicht möchte. 




Im Nachhinein  tut es mir so leid, dass  ich  meine Tochter nicht vor diesem Übergriff  beschützt  habe. Denn genau das war es.
Ich  glaube,  die Frau hat es gut gemeint und  überhaupt  nicht  über  ihr Tun nachgedacht.  Ich  habe  normalerweise  nichts  dagegen,  wenn andere Menschen  Kontakt  mit meinen Kindern  aufnehmen.  Aber genau  darin lag das Problem,  meine Tochter  hatte keinerlei  Kontakt zu dieser Frau. Sie hat sie ja noch nicht mal kommen  gesehen. Die Frau hat sie nicht freundlich  angesprochen  und gefragt, ob sie Hilfe braucht. Sie  hat  sie einfach am Arm dort runter genommen,  weil  es für  sie wohl zu gefährlich  aussah. 
Aus meiner  Sicht  kann ich  überhaupt  nicht  verstehen,  wie man so über  jemand bestimmen kann, den man noch nicht  mal kennt. Ob sie es bei einem Erwachsenen  auch so gemacht  hätte?  Wahrscheinlich  nicht. Aber für  mich haben auch Kinder  das Recht, zu entscheiden,  was  sie sich  zutrauen  und was nicht.  Und jeder, egal ob jung oder  alt  sollte die  Möglichkeit  haben,  nein zu sagen. Gefragt werden, verbal oder nonverbal, ob er Unterstützung  haben möchte. Und von seinem  Gegenüber  ernst genommen  werden. 
Ich finde es sehr schade, dass wir von unseren Kindern Respekt  erwarten, ihnen diesen aber oft nicht gleichermaßen  entgegen bringen.





Jetzt nach einigem nachdenken  hätte  ich  dieser Frau so viel zu sagen und ich würde  ihr gerne meine Sicht auf die Situation  erklären.  Leider weiß  ich nicht,  wer sie ist. 
Aber in einem  hat mich dieser kurze Augenblick  bestärkt, meine Töchter in ihrer Entwicklung  und in ihrem sich ausprobieren,  so wenig  wie  möglich  einzuschränken. Und  sie auch darin zu unterstützen,  sich Hilfe zu holen,  wenn  sie  benötigt  wird  und sie dankend abzulehnen,  wenn sie nicht  erwünscht  ist. 

Samstag, 26. März 2016

Die Sache mit dem Vertrauen

Wieso  ist es eigentlich  oft so schwierig zu vertrauen,  wo Vertrauen  haben  und entgegen  gebracht  zu bekommen  doch so ein  schönes  Gefühl  ist?!
Besonders  wichtig,  aber eben auch  besonders schwer, das Vertrauen  in  sich  selbst  zu  haben.  Mit allem umgehen zu können.  Alles zu schaffen,  was ich mir vornehme. Meinen Weg gehen, ohne mich von anderen davon abbringen  zulassen.  Und selbst  am besten  zu wissen,  was mir  gut tut und was ich gerade brauche. 

Vertrauen!
  Vertrauen  darauf, dass  alles aus einem bestimmten Grund  passiert. Darauf,  dass alles gut wird, egal wie ausweglos es uns gerade vorkommt.

Wie können  wir  es schaffen, unseren Kindern dieses Vertrauen  in sich selbst  zu  vermitteln? Sie stärken,  auf  ihre innere Stimme  zu  hören? 
 Indem wir  Vertrauen in sie haben und sie eigene Erfahrungen  machen lassen.  Situationen  nicht ständig  beurteilen,  sondern  sie  einfach mal  laufen  lassen  und  sehen, was passiert.
 Das  Kind  in  seinem Wachsen  begleiten, ohne  dabei etwas zu beschleunigen  oder eine  Richtung  vorgeben zu wollen. 





Das fällt  oft nicht leicht. 
Sind wir doch der Meinung, dass wir durch unsere eigenen Erfahrungen wissen, was das Beste ist.
Aber es geht auch  anders. Das Kind nicht von seinem Vorhaben abbringen wollen,  oder es entmutigen.  Sondern hinter  ihm stehen und es auffangen, wenn es fällt, ohne es dabei einzuengen. Kinder der wissen meist sehr genau, was sie sich selbst zutrauen können. Aber für uns ist es teilweise schwer, die Kinder einfach machen zu lassen,  weil wir sie beschützen  wollen. 

Meine Kinder sind für mich das Wertvollste, meine Herzensmenschen! Und nichts wäre  für mich  schlimmer, als wenn ihnen  etwas passiert.  Aber ich möchte auch, dass sie befreit und weitestgehend Selbstbestimmung heranwachsen können. Ohne durch meine Ängste und meine Sorge um sie eingeschränkt zu werden. 

Meine älteste Tochter klettert gern und balanciert mit Vorliebe auf hohen Mauern. Die Erfahrung hat gezeigt,  dass  sie meist sehr genau weiß,  wann es zu hoch ist oder für sie nicht weiter geht. Dann  holt sie sich  Hilfe oder klettert wieder runter. Sie kann ihre Grenzen  ja nur kennen lernen, wenn sie daran stößt.  Und sie kann daran wachsen und sie überwinden. 
Wenn ich sie da oben stehen sehe fällt es mir manchmal trotzdem  schwer, mich zurück zu halten und nicht in die Situation  einzugreifen. Vor meinem inneren Auge  läuft ein Film ab, was alles passieren könnte, wenn...
 Aber  das  ist  meine Baustelle, nicht ihre, und ich versuche, sie meine Ängste nicht spüren zu lassen. Stattdessen mein Vertrauen in sie und ihre Fähigkeiten  zu zeigen, welches ich eben auch habe.  Und meistens überwiegt das Vertrauen. 
Wenn sie dann oben auf dem Klettergerüst sitzt und freudestrahlend  ruft, "Ich habe  keine Angst, vor gar nichts ", dann freue ich mich und mein Herz geht auf. Und ich bin dankbar, diesen Moment mit ihr zu erleben, zubsehen, dass mein Vertrauen  "belohnt" wurde. 




Mir hilft  es oft, nicht zu viel  nachzudenken,  sondern  sie  einfach  mal  machen zu lassen.  Wie so oft können wir  uns  auch beim Thema Vertrauen etwas von unseren Kindern  abgucken. Gerade Kleinkinder haben dieses unglaubliche, bedingungslose Vertrauen  in ihre Umwelt und ihre Bezugspersonen. Sie lassen  sich  fallen und wissen  ganz genau,  sie werden aufgefangen.  Als unsere Tochter  noch  jünger  war hat sie das tatsächlich  öfter gemacht. Zum Glück  ist  es  uns immer gelungen,  sie aufzufangen, auch wenn ihre Manöver oft ohne Vorankündigung  kamen. :-)




Es ist  schade, dass  wir dieses tiefe, bedingungslose  Vertrauen  irgendwann verlieren. Schlechte Erfahrungen  erschüttern unser Vertrauen und wir versuchen uns vor dem Fallen zu schützen. Was in einigen Fällen sicher auch gut und sinnvoll ist, uns aber leider auch manchmal im Weg steht.
Im gemeinsamen  Leben und Wachsen  mit unseren Kindern haben wir  die  Gelegenheit, unser Vertrauen  in die Welt und in uns selbst wieder aufzubauen und uns zusammen auf eine spannende und vertrauensvolle Reise zu begeben.

Donnerstag, 24. März 2016

Lieblingsleggings

Ich  hätte  nie gedacht,  dass  es  schon bei  Kindern  so schwierig  sein kann, passende Hosen zu finden.  Bisher hat eigentlich  alles gut gepasst, auch ohne vorheriges anprobieren.  Aber das ist  jetzt scheinbar  mit erst 4 Jahren vorbei.  Hosen, die oben gut sitzen haben Hochwasser. Und alles, was in der Länge super aussieht sitzt an Bauch  und  Po  überhaupt nicht.
Wer kam überhaupt  auf  die  Idee,  dass  kleine  Kinder Hüftjeans tragen sollen. Da rutscht einfach ständig alles raus und  das Kind ist genervt, weil Mama immer wieder das Unterhemd  in die Hose stecken will. Zumindest  im Winter ;-)
Aber,  wer jetzt  denkt, es geht nicht  schlimmer,  der wird schnell eines besseren belehrt. Nämlich  dann, wenn man es kaum schafft, diese verflixte  Skinnyjeans auch nur über den Fuß  zu bekommen.  Ganz zu schweigen  davon, dass das schon sehr selbstständige  Kind sich selbst anziehen kann. Die Versuche führten zu ziemlichem Frust auf beiden Seiten.  Also wurden die (ansonsten hübschen) Hosen gleich wieder aussortiert.  Da aber nackt laufen im Winter keine  Option  ist  musste  eine  andere Lösung  her.

Leggings!
 Ich  finde sie für  Kinder einfach super  praktisch,  bequem und nicht einengend . Also super zum Spielen und  Toben.


Nachdem ich  diesen schönen Stoff gefunden hatte war klar,  daraus bekommen meine  Mädels ihre neuen Hosen genäht. Ich finde, er passt perfekt zu den meist bunten Oberteilen in ihrem Kleiderschrank. 
Im Internet  gibt  es  viele Freebooks für Leggings,  allerdings zumeist entweder für Babys oder für ältere Kinder. Ich wollte gerne eines für beide nutzen können.


Nach ein paar  Klicks fand ich  das Schnittmuster Littleleglove und dachte, das ist  genau das richtige. Also schnell ausdrucken und  los legen. Leider dauerte es bis zum Ausdrucken noch eine gefühlte Ewigkeit, erst wurde der Link nicht gefunden, dann streikte der PC. 


Nach einigem hin und her probieren ging es dann glücklicherweise und die Hartnäckigkeit hat sich gelohnt. Das Freebook ist einfach nur  toll. Sehr zu empfehlen. 



Ich bin begeistert  vom Ergebnis!  Die Hose  sitzt perfekt. Und das Beste,  meine Tochter findet sie auch super und wollte sie sofort anziehen. Das passiert sonst eigentlich nur bei Dingen, mit ganz viel pink und glitzer. :-)

Es werden sicher  noch einige Lieblingsleggings folgen.  Die Hose für  die Kleinste ist gerade  in Arbeit  und  ich bin gespannt,  ob  sie ihr genauso  gut  passt.