Samstag, 26. März 2016

Die Sache mit dem Vertrauen

Wieso  ist es eigentlich  oft so schwierig zu vertrauen,  wo Vertrauen  haben  und entgegen  gebracht  zu bekommen  doch so ein  schönes  Gefühl  ist?!
Besonders  wichtig,  aber eben auch  besonders schwer, das Vertrauen  in  sich  selbst  zu  haben.  Mit allem umgehen zu können.  Alles zu schaffen,  was ich mir vornehme. Meinen Weg gehen, ohne mich von anderen davon abbringen  zulassen.  Und selbst  am besten  zu wissen,  was mir  gut tut und was ich gerade brauche. 

Vertrauen!
  Vertrauen  darauf, dass  alles aus einem bestimmten Grund  passiert. Darauf,  dass alles gut wird, egal wie ausweglos es uns gerade vorkommt.

Wie können  wir  es schaffen, unseren Kindern dieses Vertrauen  in sich selbst  zu  vermitteln? Sie stärken,  auf  ihre innere Stimme  zu  hören? 
 Indem wir  Vertrauen in sie haben und sie eigene Erfahrungen  machen lassen.  Situationen  nicht ständig  beurteilen,  sondern  sie  einfach mal  laufen  lassen  und  sehen, was passiert.
 Das  Kind  in  seinem Wachsen  begleiten, ohne  dabei etwas zu beschleunigen  oder eine  Richtung  vorgeben zu wollen. 





Das fällt  oft nicht leicht. 
Sind wir doch der Meinung, dass wir durch unsere eigenen Erfahrungen wissen, was das Beste ist.
Aber es geht auch  anders. Das Kind nicht von seinem Vorhaben abbringen wollen,  oder es entmutigen.  Sondern hinter  ihm stehen und es auffangen, wenn es fällt, ohne es dabei einzuengen. Kinder der wissen meist sehr genau, was sie sich selbst zutrauen können. Aber für uns ist es teilweise schwer, die Kinder einfach machen zu lassen,  weil wir sie beschützen  wollen. 

Meine Kinder sind für mich das Wertvollste, meine Herzensmenschen! Und nichts wäre  für mich  schlimmer, als wenn ihnen  etwas passiert.  Aber ich möchte auch, dass sie befreit und weitestgehend Selbstbestimmung heranwachsen können. Ohne durch meine Ängste und meine Sorge um sie eingeschränkt zu werden. 

Meine älteste Tochter klettert gern und balanciert mit Vorliebe auf hohen Mauern. Die Erfahrung hat gezeigt,  dass  sie meist sehr genau weiß,  wann es zu hoch ist oder für sie nicht weiter geht. Dann  holt sie sich  Hilfe oder klettert wieder runter. Sie kann ihre Grenzen  ja nur kennen lernen, wenn sie daran stößt.  Und sie kann daran wachsen und sie überwinden. 
Wenn ich sie da oben stehen sehe fällt es mir manchmal trotzdem  schwer, mich zurück zu halten und nicht in die Situation  einzugreifen. Vor meinem inneren Auge  läuft ein Film ab, was alles passieren könnte, wenn...
 Aber  das  ist  meine Baustelle, nicht ihre, und ich versuche, sie meine Ängste nicht spüren zu lassen. Stattdessen mein Vertrauen in sie und ihre Fähigkeiten  zu zeigen, welches ich eben auch habe.  Und meistens überwiegt das Vertrauen. 
Wenn sie dann oben auf dem Klettergerüst sitzt und freudestrahlend  ruft, "Ich habe  keine Angst, vor gar nichts ", dann freue ich mich und mein Herz geht auf. Und ich bin dankbar, diesen Moment mit ihr zu erleben, zubsehen, dass mein Vertrauen  "belohnt" wurde. 




Mir hilft  es oft, nicht zu viel  nachzudenken,  sondern  sie  einfach  mal  machen zu lassen.  Wie so oft können wir  uns  auch beim Thema Vertrauen etwas von unseren Kindern  abgucken. Gerade Kleinkinder haben dieses unglaubliche, bedingungslose Vertrauen  in ihre Umwelt und ihre Bezugspersonen. Sie lassen  sich  fallen und wissen  ganz genau,  sie werden aufgefangen.  Als unsere Tochter  noch  jünger  war hat sie das tatsächlich  öfter gemacht. Zum Glück  ist  es  uns immer gelungen,  sie aufzufangen, auch wenn ihre Manöver oft ohne Vorankündigung  kamen. :-)




Es ist  schade, dass  wir dieses tiefe, bedingungslose  Vertrauen  irgendwann verlieren. Schlechte Erfahrungen  erschüttern unser Vertrauen und wir versuchen uns vor dem Fallen zu schützen. Was in einigen Fällen sicher auch gut und sinnvoll ist, uns aber leider auch manchmal im Weg steht.
Im gemeinsamen  Leben und Wachsen  mit unseren Kindern haben wir  die  Gelegenheit, unser Vertrauen  in die Welt und in uns selbst wieder aufzubauen und uns zusammen auf eine spannende und vertrauensvolle Reise zu begeben.

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