Dienstag, 12. Juli 2016

Neues für den Kaufladen

Jeder der näht kennt das sicherlich, jede Menge Stoffreste, die eigentlich zu schade zum wegwerfen sind. Ein paar von diesen konnte ich jetzt verwerten.

Unsere Große bekam von der Oma drei Dosen für den Kaufladen geschenkt. Freudestrahlend hat sie diese mit nach Hause gebracht. Allerdings meinte sie dann ziemlich schnell: "Aber Mama, da muss ja noch irgendwas rein.". Ich versprach ihr, mir etwas zu überlegen und sie damit zu überraschen. Meine Tochter findet Überraschungen super, allerdings möchte sie immer am liebsten sofort wissen, was denn die Überraschung sein wird. ;-)

Ich hatte schon lange vor, Bonbons für den Kaufladen zu machen und die Gelegenheit war perfekt. Zuerst suchte ich ein paar Stoffreste aus meiner Kiste aus. Anschließend schnitt ich mehrere Rechtecke (ca. 6,5 x 9 cm) mit der Zickzackschere aus. 


Das Rechteck habe ich an der langen Seite aufeinander gelegt (rechts auf rechts) und zusammen genäht.


Als nächstes wird der Stoff gewendet, so dass die rechte Seite zu sehen ist.


Eine Seite habe ich mit einer dünnen Schnur zu gebunden und den Schlauch mit einer kleinen Kugel Bastelwatte gefüllt.


Anschließend wird auch die zweite Seite mit einer Schnur verschlossen und die überstehenden Fäden werden abgeschnitten.

   
Fertig sind die tollen und super einfachen Bonbons.


Meine Tochter hat sich sehr darüber gefreut und wir haben gleich los gespielt. Eigentlich sind sie ja viel zu schade, um in den Dosen zu liegen und nicht gesehen zu werden. Aber so wie meine Kinder ihre Spielsachen überall verteilen, bin ich mir sicher, ich werde die Bonbons oft genug zu Gesicht bekommen. :-)



Herzliche Grüße

Jani

Montag, 4. Juli 2016

Süßes Sommerkleidchen

Wir warten sehnsüchtig auf den Sommer und das richtige Planschbecken Wetter. Bisher haben wir es einmal geschafft, unser Planschbecken im Hof aufzubauen und wir hatten alle riesigen Spaß. Hoffentlich bleibt es nicht bei dem einen Mal. In diesem Jahr haben wir uns den Kindern (natürlich) ein großes Planschbecken mit Rutsche und zwei Becken gegönnt. Aufgebaut nimmt es auch fast den ganzen Hof ein, aber das stört nicht wirklich. An einem heißen Tag nach Hause zu kommen und von der Tür aus ins Wasser zu springen ist ja auch nicht das schlechteste ;-)

Also her mit der Sonne, wir sind bereit.




Auch Klamottentechnisch. Bei Alles für Selbermacher habe ich dieses süße Freebook entdeckt und gleich mal für das Minimädchen ausprobiert. Meine Nähmaschine war davon nicht ganz so begeistert und hat mittendrin mal komplett den Geist aufgegeben. Da ich das Kleid aber unbedingt fertig machen wollte, habe ich den Rest mit der Hand genäht und bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis.


Da die Einjährige bis jetzt lieber krabbelt, als zu laufen, ist es leider noch etwas lang. Und als Knieschoner leider etwas zu schade. Aber da mache ich mir keine Sorgen, sie wächst so schnell...


Und falls die Sonne uns doch weiter warten lässt, sieht das Kleid mit Leggings und einem Shirt drunter sicher auch zuckersüß aus.
Ich überlege noch, ob ich der Großen das gleiche Kleid nähe. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es in 116 auch noch so süß aussieht. 
Mal sehen, gerade bin ich im Häkelfieber, aber dazu gibt es demnächst mehr.


Herzliche Grüße

Jani

Montag, 27. Juni 2016

Die Eiskönigin, eine Elsa Party - Teil 2 / Dekoration

Was gehört  zu einer  richtigen  Party?  
Natürlich  die weltschönste  Dekoration. Was mir bei unserem Eiskönigin  Motto besonders gut gefällt, sind die Farben. Wunderschön zu kombinieren und  perfekt  für  einen Mädels Geburtstag. 
Ich  bin  kein  großer  Fan dieser riesen  merchandising Maschinerie. Meist werden eher minderwertige Produkte zu hohen Preisen verkauft.  Oft noch nicht mal  besonders schön anzusehen. 
Deshalb möchte ich  zwar passend zum Motto dekorieren,  aber mit möglichst  wenig  vorgefertigten  Produkten.
Meine Tochter  ist  einzigartig,  dann wird es ihre Deko auch  ;-)



Ideensuche

Im Internet sind unzählige Ideen zu finden und allein das umschauen und planen hat so viel Spaß gemacht. Leider blieb mir am Ende nicht die Zeit, alle Ideen umzusetzen. Aber das war auch gar nicht nötig, wahrscheinlich hätte ich sonst 5 Kindergeburtstage ausrichten können.
Schon früh habe ich beim Einkaufen immer wieder nach Accessoires in den Farben pink, türkis, weiß und silber ausschau gehalten. Die passenden Luftballons z.B. lagen sicher schon zwei Monate vor der Party hier. Auch Servietten und das passende Pappgeschirr wurden früh gekauft. Das Geschirr hat sich die Große selbst ausgesucht. Das war früher bei uns zu Hause vor jedem Kindergeburtstag Tradition, im Spielzeuggeschäft Pappteller und Becher auszusuchen. An dieses tolle Gefühl kann ich mich noch so gut erinnern, dass ich das unbedingt auch für meine Kinder übernehmen wollte. 
 Jedesmal wenn ich etwas passendes sah nahm ich es mit, egal, wie viel Zeit noch bis zum Geburtstag war. So sparte ich mir das hektische Suchen in der Woche davor und ich konnte ein paar wirklich schöne Teile finden. Die Zuckerperlen und -streusel in Eisköniginnenblau beispielsweise, hätte ich hier in der Nähe sicher nicht bekommen.

Bei den Girlanden und der Tischdeko war es mir wichtig, dass meine Tochter so viel wie möglich helfen konnte. das war schließlich unser gemeinsames Projekt und wir hatten viel Spaß zusammen.

Pompom-Girlande


Eigentlich sollte diese Girlande komplett aus Pompoms in pink, blau und lila bestehen. Die pinken Servietten von Aldi eignen sich auch super dafür. Bei  den anderen beiden Farben hatte ich leider nicht darauf geachtet, dass alle Lagen der Serviette die gleiche Farbe haben. Sie sind innen weiß :-( Das war natürlich erstmal doof, weil ich es mir anders vorgestellt hatte. Da mir die Zeit fehlte, noch mal nach anderen Servietten zu suchen und mir das mit dem weiß gar nicht gefiel entschied ich mich, anstatt der Pompoms eben Schleifen zu machen. Das sah aufgehängt wirklich süß aus und am Ende ärgerte ich mich gar nicht mehr, dass es nicht nach Plan verlief. Allerdings weiß ich jetzt, worauf ich beim nächsten Mal achten muss. Und das wird es sicher geben, ich liebe Pompoms nämlich. Sie sind schnell gemacht und haben einen tollen Effekt.


Luftballons


Die Luftballons habe ich nach dem aufpusten in verschiedenen Farbkombinationen zusammen gebunden und überall in der Küche verteilt aufgehängt.



                                                       Girlande

                                

Diese Girlande war für uns die meiste Arbeit. Auf farblich passendem Kopierpapier haben wir mit Hilfe eines Bechers Kreise aufgemalt. Pro "Ball" 3 Stück, aber es können auch mehr sein, dann wird es bauschiger. Kreise wurden in mühevoller Kleinarbeit ausgeschnitten. Mal mehr mal weniger rund ;-). Aber da es im aufgehänten Zustand nicht wirklich auffällt, konnte die Große wunderbar mithelfen. Anschließend wird jeder Kreis in der Mitte gefaltet und jeweils drei Kreise in der gleichen Farbe aneinander geklebt. In die Mitte wird die Schnur gelegt und so gleich mit befestigt. Die Länge der Girlande variiert, je nach dem, wie viele Kreise ihr ausschneiden wollt. 



Schneestern




Die Sterne aus Butterbrotpapier waren vor Weihnachten im Internet der Renner. Und das zu Recht, sie sind super einfach zu basteln und sehr wirkungsvoll. 
Wir haben für unseren Stern 8 Butterbrottüten genommen. Am oberen Rand habe ich in jede Tüte ein Dreieck geschnitten. Anschließend wurden die Tüten an den Außenseiten zusammengeklebt. Immer Tüte auf Tüte. Zum Schluss habe ich den Stern vorsichtig auseinander gezogen und meiner Tochter damit ein riesiges "WOW" entlockt :-)
Jetzt nur noch die beiden Enden zusammen kleben und eine Schnur zum Aufhängen befestigen.





Schneegläser




Kerzen dürfen an einem Geburtstag natürlich nicht fehlen. Und was hat man als Mama eines Babys immer im Haus? Genau, leere Gläschen, die irgendwie zu schade zum wegwerfen sind. Diese Gläser habe ich von Innen mit Haarspray eingesprüht und normalen Zucker hinein geschüttet und im Glas verteilt. Ich war echt erstaunt, wie gut das hält. Anschließend habe ich Geschenkband in den passenden Farben um den Rand gebunden und ein Teelicht hinein gestellt. Wegen des Haarsprays habe ich eine Zeit lang gewartet, bevor ich die Kerze zum ersten Mal angezündet habe. Natürlich kann man die Gläser auch noch mit passenden Aufklebern verzieren.





Gastgeschenke

Die obligatorischen mitgebsel Tüten gab es auch bei uns. Leider gibt es hiervon kein Foto, weil ich es vorher vergessen hatte und die Tüte meiner Tochter eignete sich am Abend nicht mehr zum Fotografieren. 
Ich habe die Charaktere der Eiskönigin aus dem Geschenkpapier ausgeschnitten und auf die weißen Butterbrottüten geklebt. Befüllt wurden sie mit Süssigkeiten und ein bisschen Kleinkram. Danach habe ich zwei Löcher mit dem Locher gemacht und das ganze mit silber, blauem und pinkem Geschenkband zugebunden. 




Wir hatten einen unvergesslichen Tag und ich habe auch die Vorbereitungen mit meiner Tochter sehr genossen. Vor allem ihre Vorfreude, bei jedem Stück, das langsam fertig wurde fand ich wunderschön.
Vielleicht ist ja für euch auch eine passende Idee dabei. Ich denke, Elsa-Partys wird es in der nächsten Zeit noch einige geben ;-)



Herzliche Grüße

Jani 













Freitag, 24. Juni 2016

Gut behütet, Beanie nach dem Schnittmuster von Rockerbuben

Mützen können meine Kinder nie genug haben. Die Große liebt es von Anfang an, Mützen oder Hüte auf dem Kopf zu tragen. Das kommt mir ganz gelegen, denn so kann ich immer neue Schnittmuster und Ideen ausprobieren.

Die Beanie "Chris" von Rockerbuben http://www.rockerbuben.de/2015/09/20/chris-beanie/ stand schon lange auf meiner Liste. Offiziell ein Schnitt für Jungs ;-) aber ich finde, gerade durch die Teilung kann man so tolle Varianten daraus machen. Danke für dieses tolle Freebook.




Ich liebe die Stoffzusammenstellung und vor allem der Blümchenstoff hat es mir angetan. Ich hatte einen halben Meter davon in einer Restekiste auf dem Stoffmarkt gefunden. Der war leider total schnell aufgebraucht. Zum Glück hat ihn eine Freundin dann bei Stoffwelten entdeckt und ich habe gleich noch mal nachgekauft.




Meine Tochter ist von der Blume total begeistert und möchte am liebsten an all ihren Mützen und Kleidern von jetzt an Blumen haben. Mal sehen, was sich machen lässt. :-)




Ein bisschen Schade ist es ja schon, dass gerade keine Mützensaison ist. ;-) Jetzt liegt sie halt in der Schublade und wartet auf den Herbst. Und dann werde ich sicher noch ein paar weitere Varianten ausprobieren. 




Montag, 16. Mai 2016

Kinder zu verkaufen

An manchen Tagen möchte ich sie einfach verkaufen. Oder zumindest verleihen. Wenigstens für ein paar Stunden.
Da brauche ich so dringend eine Pause, dass ich mir wirklich wünsche zu rauchen. Aber nur deshalb damit anzufangen ist natürlich keine Option ;-)

Heute ist so ein Tag. Es ist Feiertag. Die Kinder und ich sind seit 6 Uhr wach. Viel zu früh für einen freien Tag, aber das interessiert die beiden herzlich wenig.
Na ja, in Ruhe eine Tasse Kaffee trinken und der Tag kann starten. Aber leider gehen meine Wünsche und die Bedürfnisse der Kinder stark auseinander. Während ich wenigstens 10 Minuten Ruhe möchte um meinen Kaffee zu genießen und wach zu werden brauchen die Mädels Aufmerksamkeit, nachdem sie ja schon in der Nacht (mehr oder weniger) darauf verzichtet haben. 
Die Große will spielen, Fernseh gucken und etwas essen. Am besten alles gleichzeitig und sofort. Die Kleine will ihre Milch trinken, kuscheln und krabbeln und klettern, oder doch lieber kuscheln. Natürlich auch alles gleichzeitig und in sekündlich wechselnder Reihenfolge.

Als Mama sind diese Bedürfnisse eigentlich Alltag. Aber morgens, wenn ich müde bin und der Tag noch gar nicht richtig angefangen hat, da fühle ich mich manchmal überfordert. Von dieser Flut an Forderungen und Wünschen. Von der Lautstärke und der Geschwindigkeit, mit welcher der Tag beginnt.
Dann beneide ich den Mann, der noch friedlich im Bett liegt und schläft. Schaue im Minutentakt auf die Uhr, ob der Morgen nicht bald vorbei ist, ob man den Papa nicht schon wecken oder auf den Spielplatz gehen kann.




Aber die Zeit vergeht langsam.

Zwischendurch sitzen wir auf dem Boden und spielen mit Puppen oder den Bauklötzen, während ich meinen Kaffee trinke. Und ich denke mir, ach eigentlich ist es doch ganz schön so. Bis die Kleine bei ihren Stehversuchen umfällt und sich den Kopf aufschlägt weil sie ja irgendwie doch noch (oder schon wieder) müde ist. Genau dann möchte die Große unbedingt was essen und die kurze Idylle ist schon wieder vorbei. 
Das gemeinsame Frühstück ist dann zumindest eine kurze Verschnaufpause. Danach geht es weiter wie zuvor. Ich merke, dass ich immer genervter und unausgeglichener werde. Ich wünsche mir so dringend ein paar Minuten für mich. In Ruhe auf die Toilette zu gehen würde vielleicht schon reichen.
Ich muss mich jetzt wirklich zusammen reißen, nicht zu viel zu schimpfen oder unfair zu werden. Auch wenn ich mir dessen bewusst bin gelingt es nicht immer.

Gegen 9 Uhr steht der Mann auf. Und obwohl wir am liebsten alle drei sofort auf ihn zustürmen würden versuche ich ihm ein paar Minuten Ruhe zu verschaffen, um langsam im Tag anzukommen. Jetzt kann der Tag richtig beginnen und ich fühle mich nicht mehr so ganz als Einzelkämpferin.
Damit ich ungestört ein bisschen aufräumen und putzen kann geht mein Mann mit den Kindern eine Runde spazieren. "Ein bisschen" schreibe ich nicht etwa, weil es bei und nicht viel zu tun gäbe, sondern weil es aussichtslos ist, in der kurzen Zeit alles zu schaffen (so lange könnten die drei nie im Leben weg bleiben :-) ).

Ordnung im Haus schafft auch Ordnung in mir.

Während ich die Dinge wieder an ihren Platz räume und mit dem Staubsauger meine Runde durchs Haus drehe, werde auch ich ruhiger. Ich genieße die Stille (ja, der Staubsauger ist laut, aber er ruft nicht Mama). Und so langsam senkt sich mein Stresslevel wieder. Je sauberer es um mich herum wird, um so mehr finde ich meine Mitte wieder. In Gedanken gehe ich den Morgen noch einmal durch, frage mich, was mich so gestört hat und überlege, wie es morgen aussehen könnte. Ich freue mich über die Ruhe und die Momente allein, die ich so dringend gebraucht habe.

Dann piept mein Handy.

Mein Mann schickt mir Fotos von den Kindern, wie sie auf dem Spielplatz spielen und durchs Gras krabbeln. Und sofort läuft mein Herz über vor Liebe und Sehnsucht. Ich möchte am liebsten sofort zu ihnen und vermisse sie. Mit solch einer Intensität, die ich für keinen anderen Menschen jemals empfunden habe. Ich bin so stolz auf diese wundervollen Menschen und jedes frühe Aufstehen, jede schlaflose Nacht und jeder schwierige Morgen relativieren sich im Vergleich zu dieser großen Liebe und dem wunderbaren Geschenk, diese beiden bei ihrem Aufwachsen begleiten zu dürfen. Und ich bin mir sicher, ich gebe sie nie wieder her!













Samstag, 7. Mai 2016

Warum ein "Fall nicht runter" so viel kaputt macht

Ich liebe es, Menschen zu beobachten. Seit ich Kinder habe sind es oft Familien, die in mein Blickfeld geraten. Mir macht es Spaß, zu sehen, wie andere Kinder aufwachsen. Ich finde es spannend, wie andere miteinander umgehen und häufig gehe ich mit einem positiven Gefühl aus solchen Situationen. Aber es gibt auch solche, die mich nachdenklich machen.


Letzte Woche:

Wir haben uns nach einem schönen Spaziergang noch ein Eis gegönnt und es uns auf einer Bank gemütlich gemacht. Vor uns haben einige Schulkinder am Brunnen und an der Treppe gespielt. Zwei von ihnen sind auf eine wirklich hohe Mauer geklettert. Ich persönlich hätte es meinen Kindern wohl nicht erlaubt, die Eltern, die ein paar Meter weiter saßen, schienen aber keine Bedenken zu haben. Die Jungs kletterten und balancierten auf der Mauer in ca. 2,5 Metern Höhe. Ihre Bewegungen sahen sehr sicher aus. 
Die Haustür eines Nachbarhauses ging auf und ein älterer Mann kam heraus. Er sah den einen Jungen an und rief zu ihm herüber: "He, das ist gefährlich. Fall da nicht runter!". 
Ich konnte beobachten, wie der Junge zusammenzuckte und von da an waren seine Bewegungen sehr unsicher und er wäre tatsächlich fast gefallen. Der Mann drehte sich um und ging wieder. Allerdings füllten sich nun auch die Eltern in der Pflicht, ihren Kindern zu sagen, sie sollen aufpassen, obwohl sie ihnen bisher die Freiheit ließen, den Platz selbstständig zu erkunden.



Eine Situation, die sicher jeder kennt

Ein Kind klettert irgendwo hoch. 
Die Eltern, Oma/Opa oder die Erzieherin (wer auch immer mit dem Kind unterwegs ist) befinden sich irgendwo in der Nähe. Direkt hinter dem Kind oder in Sichtweite auf einer Bank etc. Irgendwann kommt meist der scheinbar unvermeidliche Tipp, "Fall da nicht runter!" oder wahlweise "Tu dir nicht weh!".
Für die Erwachsenen ist dies ein Satz, den sie als Kind bestimmt selbst oft gehört haben. Er gehört zu groß werden dazu. Sie "meinen es ja nur gut". 
Allerdings ist es eine sehr unbedachte Äußerung, die etwas in dem Kind auslöst.
Im besten Falle ignoriert das Kind das Gesagte und klettert einfach weiter. Leider lässt sich oft etwas ganz anderes beobachten, wie es auch im Beispiel oben der Fall war.

Der Junge oder das Mädchen ist vielleicht ganz selbstsicher und mutig losgeklettert, oder hatte ein leichtes Kribbeln im Bauch vor Aufregung, vielleicht war da auch ein Anflug von Skepsis, ob diese selbst gestellte Aufgabe zu bewältigen sei.
Aber das Kind hat sich das Ziel gesetzt, dort hoch zu kommen und begonnen zu klettern. Wenn man das Kind beobachtet, kann man feststellen, dass es sehr in sein Tun vertieft und konzentriert ist. Seine Bewegungen sehen sicher aus.
Bis zu diesem fatalen Ratschlag "Fall da nicht runter!".
Man sieht genau, wie das Kind innehält. Wahrscheinlich die sprechende Person anschaut. Das Kind klettert weiter, allerdings viel unsicherer als zuvor. Oft rutscht es genau dann ab, wird wackelig. Oder traut sich nicht weiter zu klettern, ohne Hilfestellung zu bekommen. 


Was passiert bei dem Kind

Aber warum? Was löst dieser vermeintlich harmlose Satz (oder ähnliche) im Kind aus?
Zunächst einmal ist er absolut unnötig. Bei genauerer Betrachtung sogar ziemlich unsinnig. Das Kind hat ganz von sich aus das Interesse, nicht zu fallen, sich nicht weh zu tun. Es hält sich fest und klettert so gut es kann. Was also soll dieser Satz bringen? Er verschleiert die Ängste der Erwachsenen und versteckt sie hinter gut gemeinten Ratschlägen. Sollte das Kind wirklich fallen, dann ebnet er in besonders hartnäckigen  Fällen den Weg für ein selbstgefälliges "Ich habe es dir doch gleich gesagt". 

Solche Sätze lösen Unsicherheit aus. Wenn Mama mir das nicht zutraut, dann schaffe ich es vielleicht wirklich nicht. Schließlich haben Große immer Recht :-). 
Sie säen Selbstzweifel. Das Kind hatte schließlich das Gefühl, es zu schaffen. Sein Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und das Gespür, was es sich zutrauen kann gerät ins Wanken.
Sie bringen oft ein Gefühl von Hilflosigkeit mit sich. Kann ich es doch nicht alleine, obwohl ich es versuchen wollte? Vielleicht sollte ich beim nächsten mal gleich um Hilfe bitten.
Manche Kinder werden auch wütend und wehren sich gegen diese Art der Einmischung.


Was denkt sich der Erwachsene dabei

Die meisten von uns haben diesen Satz selbst schon oft gehört. Wir denken uns nichts dabei, benutzen ihn automatisch. Wie so viele andere Sätze auch, die uns seit unserer Kindheit begleiten. Da ist es oft sinnvoll, gedanklich einen Schritt zurück zu gehen und uns dieser Sätze bewusst zu werden. Darüber nachzudenken, was wir damit eigentlich sagen wollen, und warum wir sie sagen. 
Ich versuche in solchen Situationen meistens gar nichts zu sagen, sondern dem Kind Raum zu geben. Das fällt mir manchmal richtig schwer und gelingt auch nicht immer. Aber mir ist es einfach wichtig, dass ich mir dessen bewusst bin.
Dem Erwachsenen fällt es vielleicht gar nicht auf, dass das Kind genau dann ins Wankeln gerät, nachdem er es angesprochen hat. Vielleicht fühlt er sich auch bestätigt, dass der Ratschlag notwendig war, immerhin ist das Kind ins Straucheln geraten. 

Als Elternteil ist es oft schwierig, sich zurück zu nehmen und abzuwarten. Unsere Kinder sind uns wichtig und wir wollen nur das beste für sie. Sie vor allem Bösen und Gefährlichem beschützen. Schließlich sind wir diejenigen mit Lebenserfahrung und wir können die Folgen unseres Handelns abschätzen. Wir wissen, was alles passieren kann, wenn jemand irgendwo hoch klettert. Wir haben unseren Kindern gegenüber einen Wissensvorsprung. Aber dürfen wir sie deshalb daran hindern, selbst Erfahrungen zu machen?
Ich meine hier ausdrücklich nicht das Kind, das auf eine viel befahrene Straße rennen will. Es ist wohl selbstverständlich, dass wir unsere Kinder beschützen, wenn sie sich in gefährliche Situationen begeben. Aber wir würden auch keinen Erwachsenen vor ein Auto laufen lassen. Würden wir unsere Freundin auch daran hindern, auf eine Rutsche zu klettern? Wahrscheinlich nicht. Schließlich wird sie schon wissen was sie tut.

Dieses Vertrauen sollten wir auch in unsere Kinder haben. Die wissen meist sehr genau, was sie sich zutrauen können. Ohne Einmischung von Außen wird das Kind nur so weit klettern, wie es sicher ist. Es wird seine Grenzen testen, vielleicht eine Stufe höher als beim letzten Mal, oder zwei. So weit, wie es aushaltbar ist. Wenn es doch mal in eine Situation kommt, in der es nicht weiter geht, dann klettert es zurück oder holt sich Hilfe. Für Kinder ist es wichtig zu wissen, dass jemand da ist. Auf den man sich verlassen kann und der einen auffängt, dann wenn sie es brauchen. Ganz ohne gut gemeinte, aber verunsichernde Ratschläge. Sondern mit einer großen Portion Geduld und Liebe. 













Donnerstag, 28. April 2016

Jetzt muss es nur noch mit dem Fahren klappen...Lenkertasche fürs Fahrrad

Zu Ostern  bekam unsere große  Tochter  ihr erstes Fahrrad. Sie durfte das Design selbst aussuchen  und es wurde, wenig überraschend,  das rosa Lillifee Rad von Puky.
Wir  entschlossen  uns, keine Stützräder dazu zu kaufen,  damit sie  das Fahren gleich  richtig  lernen  kann. Hinterm Haus ist zum Glück genug Platz zum Üben.





Die  Tasche 

Damit sie ihr Rad gut von den Millionen  gleich  aussehenden rosanen Fahrrädern  vor dem  Kindergarten  unterscheiden  kann musste ein Erkennungszeichen  her. 
Aber  was?
Da wir  unterwegs  immer jede Menge  Krempel  dabei  haben, oft auch Puppen oder Stofftiere, fand ich eine Lenkertasche besonders praktisch.  So muss Mama nicht alles schleppen  und  die  Große  hat Spaß,  ihre Sachen  selbst  zu transportieren. 




Das Schnittmuster  habe  ich  bei  www.herzbotschaft.de/lenkertasche-naehen/ gefunden.  Die  Beschreibung  ist verständlich  und  leicht umzusetzen.  Allerdings  habe  ich  kein Wachstuch verwendet,  sondern Baumwollstoffe und Fliesline. Für  die  Kuscheltiere  brauch die Lenkertasche nicht unbedingt  abwaschbar  zu sein.
Die Stoffe hat sich E. selbst  ausgesucht.  




Dank der Kamsnaps kann man die Tasche super befestigen.  
Der gestreifte  Stoff  ist  vom  Schweden,  der  gepunktete  vom  letzten Stoffmarkt. 





Ich bin mal gespannt,  wie  es sich im Alltag  bewährt. Allerdings  steht jetzt erstmal  fahren üben auf dem Programm.




Samstag, 16. April 2016

Die Eiskönigin, eine Elsa Party - Teil 1 / Einladung

Der vierte  Geburtstag  unserer Tochter  sollte ein ganz besonderer  werden. 
Mit jeder Menge  Spaß  und  leuchtenden  Kinderaugen. 
Außerdem  wünschte sich E. eine Eiskönigin -Party. 
Obwohl  sie den Film  noch  nie gesehen hat steht bei unserer Großen  die  Eiskönigin  mit Anna,  Elsa  und  Olaf hoch im Kurs. 
Diesmal  wurde zum ersten  Mal  mit anderen Kindern  gefeiert  und sie  sprach  schon  Wochen vorher davon, wen sie alles  einladen wollte. 



Die  Einladungen 





Da zu brauchten  wir  natürlich  passende Einladungskarten.
Nichts  leichter  als  das,  dachte ich  mir  und durchforstete  das Internet  und verschiedene  Spielzeuggeschäfte nach fertigen  Karten. Leider  musste  ich  schnell  feststellen,  dass  die  Karten  alle häßlich und völlig überteuert  waren.
Na ja,  kein Problem,  dann basteln  wir sie eben selbst. Da es zu diesem Thema so viele  Internetseiten und Blog Einträge  gibt dürfte es ja nicht schwer werden, was schönes zu finden.
Aber auch da täuschte ich  mich.  Es gibt zwar Unmengen  Dinge  über die Eiskönigin,  aber mehr als drei verschiedene  Varianten  von Einladungen  konnte ich  nicht  finden. Zum Glück  gefiel  meiner Tochter  und mir eine davon ziemlich  gut. 

Ein blaues Kleid mit Tüllrock und Schleife hatte es uns angetan.  

Kurzerhand  nahm ich  mir  ein Barbiekleid und malte die Umrisse  auf Papier. Nur noch ausschneiden  und schon  hatte ich  die perfekte  Schablone. 





Material :

  • hellblauer  Fotokarton 
  • blauer Tüll oder Chiffon 
  • schönes Geschenk - oder Satinband
  • Glitzerstifte 
  • Nadel und Faden
  • Bleistift  und Schere




Mithilfe der Schablone  zeichnete ich  sechs Kleider  auf  den blauen  Karton und schnitt  sie  mit  der  Schere  aus.  
Eigentlich  hätten  uns  fünf  Stück  gereicht,  aber  ich  wollte  E. auch  gerne  eine  Karte  basteln,  als  Erinnerung.  :-)



Als nächstes  schrieb  ich den Einladungstext auf die  Rückseite  des  Kleides. 




Nun kam der Tüllrock an die Reihe. Zuerst versuchte ich, ihn mit flüssigem Kleber  fest zu kleben.  Allerdings  wollte das nicht richtig  halten und es gab eine ziemliche Schweinerei.  Also holte ich mit eine Nadel und eine blauen Faden und nähe den Stoff mit wenigen Stichen an der Pappe fest. Das hat super funktioniert  und sah gut aus.





Um das ganze noch zu verschönern und die Stiche zu verstecken  habe ich ein Geschenkband um die Taille  gebunden. Wir hatten verschiedene  Farben zur Auswahl, E. entschied sich für Pink. Und ich finde, es passt  perfekt. 
An den Kragen habe ich  mit einem silbernen  Glitzerstift noch ein paar Verzierungen gemalt.





Vom Ergebnis  waren wir total  begeistert.  Die Karten sind genauso  geworden, wie ich es mir vorgestellt habe.
Von den Maßen  waren sie leider etwas zu breit  für einen normalen  Briefumschlag.  Ohne fand ich es aber zu nackt.
Also bastelte ich aus silbernem Geschenkpapier große  Briefumschläge.  Aus Eiskönigin  Geschenkpapier  schnitt ich Bilder von Olaf (für die Jungs) und  Anna und  Elsa (für  die  Mädels) aus und klebte sie auf die Umschläge.
Auch bei den kleinen  Gästen kamen die Einladungen super  an.

Dienstag, 29. März 2016

Bin ich zu empfindlich...

Heute  hatten wir ein Erlebnis,  welches  mich immer  noch  beschäftigt  und den Kopf schütteln  lässt. Wir waren mit  Kinderwagen und  Puppenwagen unterwegs. In der Nähe des Spielplatzes gibt es eine Eisdiele,  der wir öfter mal  einen  Besuch abstatten.  Heute auch. Mit der üblichen  Mischung aus Vanille  und  Waldmeister  in der Eiswaffel setzten wir  unseren Spaziergang  fort.
 Die Große  hat es ziemlich  gut  raus, mit einer Hand den Puppenwagen  zu schieben  und  trotzdem  genug Aufmerksamkeit  für ihr Eis zu haben.  ;-)
Da das Leben  aus Herausforderungen  besteht, wollte sie den normalen  Weg meiden und über eine Stelle  gehen, an der sich durch große  Wurzeln die Steine  und der Asphalt gehoben haben. 





Früher hätte ich bestimmt  gesagt, "Pass auf" oder "mach es lieber  nicht ". Heute versuche ich mir solche entmutigenden  und sinnlosen Sätze  zu  sparen. Auch wenn es meinem Mutterherz manchmal lieber  wäre, sie würde sich  für  den  einfachen  Weg entscheiden. 
Da stand ich also, ein paar  Schritte  entfernt und war gespannt,  wie  sie diesen Weg meistern würde, mit Eis in der einen und  Wagen in der anderen  Hand. 
Hinter uns lief eine Spaziergängerin, ich schob den Kinderwagen  noch ein Stück  zur Seite , damit sie besser vorbei  kommt. Doch anstatt  weiter zu laufen nahm die  ältere Frau meine  große  Tochter  unter dem Arm und lenkte sie von dem Hügel  herunter.  Ohne ein Wort! 
Meine  Tochter  und ich  schauten uns völlig  perplex  an.
 "Was war denn das?", schoss  es mir durch den Kopf. 
Doch bevor ich  wieder in der Lage war etwas zu sagen, war die Frau schon  weiter  gegangen. 
Also blieb mir nichts  weiter, als meiner Tochter  zu sagen,  dass  sie gerne den Hügel entlang  laufen darf. Und das sie laut "Nein " sagen darf, wenn  sie jemand anfasst und sie das nicht möchte. 




Im Nachhinein  tut es mir so leid, dass  ich  meine Tochter nicht vor diesem Übergriff  beschützt  habe. Denn genau das war es.
Ich  glaube,  die Frau hat es gut gemeint und  überhaupt  nicht  über  ihr Tun nachgedacht.  Ich  habe  normalerweise  nichts  dagegen,  wenn andere Menschen  Kontakt  mit meinen Kindern  aufnehmen.  Aber genau  darin lag das Problem,  meine Tochter  hatte keinerlei  Kontakt zu dieser Frau. Sie hat sie ja noch nicht mal kommen  gesehen. Die Frau hat sie nicht freundlich  angesprochen  und gefragt, ob sie Hilfe braucht. Sie  hat  sie einfach am Arm dort runter genommen,  weil  es für  sie wohl zu gefährlich  aussah. 
Aus meiner  Sicht  kann ich  überhaupt  nicht  verstehen,  wie man so über  jemand bestimmen kann, den man noch nicht  mal kennt. Ob sie es bei einem Erwachsenen  auch so gemacht  hätte?  Wahrscheinlich  nicht. Aber für  mich haben auch Kinder  das Recht, zu entscheiden,  was  sie sich  zutrauen  und was nicht.  Und jeder, egal ob jung oder  alt  sollte die  Möglichkeit  haben,  nein zu sagen. Gefragt werden, verbal oder nonverbal, ob er Unterstützung  haben möchte. Und von seinem  Gegenüber  ernst genommen  werden. 
Ich finde es sehr schade, dass wir von unseren Kindern Respekt  erwarten, ihnen diesen aber oft nicht gleichermaßen  entgegen bringen.





Jetzt nach einigem nachdenken  hätte  ich  dieser Frau so viel zu sagen und ich würde  ihr gerne meine Sicht auf die Situation  erklären.  Leider weiß  ich nicht,  wer sie ist. 
Aber in einem  hat mich dieser kurze Augenblick  bestärkt, meine Töchter in ihrer Entwicklung  und in ihrem sich ausprobieren,  so wenig  wie  möglich  einzuschränken. Und  sie auch darin zu unterstützen,  sich Hilfe zu holen,  wenn  sie  benötigt  wird  und sie dankend abzulehnen,  wenn sie nicht  erwünscht  ist. 

Samstag, 26. März 2016

Die Sache mit dem Vertrauen

Wieso  ist es eigentlich  oft so schwierig zu vertrauen,  wo Vertrauen  haben  und entgegen  gebracht  zu bekommen  doch so ein  schönes  Gefühl  ist?!
Besonders  wichtig,  aber eben auch  besonders schwer, das Vertrauen  in  sich  selbst  zu  haben.  Mit allem umgehen zu können.  Alles zu schaffen,  was ich mir vornehme. Meinen Weg gehen, ohne mich von anderen davon abbringen  zulassen.  Und selbst  am besten  zu wissen,  was mir  gut tut und was ich gerade brauche. 

Vertrauen!
  Vertrauen  darauf, dass  alles aus einem bestimmten Grund  passiert. Darauf,  dass alles gut wird, egal wie ausweglos es uns gerade vorkommt.

Wie können  wir  es schaffen, unseren Kindern dieses Vertrauen  in sich selbst  zu  vermitteln? Sie stärken,  auf  ihre innere Stimme  zu  hören? 
 Indem wir  Vertrauen in sie haben und sie eigene Erfahrungen  machen lassen.  Situationen  nicht ständig  beurteilen,  sondern  sie  einfach mal  laufen  lassen  und  sehen, was passiert.
 Das  Kind  in  seinem Wachsen  begleiten, ohne  dabei etwas zu beschleunigen  oder eine  Richtung  vorgeben zu wollen. 





Das fällt  oft nicht leicht. 
Sind wir doch der Meinung, dass wir durch unsere eigenen Erfahrungen wissen, was das Beste ist.
Aber es geht auch  anders. Das Kind nicht von seinem Vorhaben abbringen wollen,  oder es entmutigen.  Sondern hinter  ihm stehen und es auffangen, wenn es fällt, ohne es dabei einzuengen. Kinder der wissen meist sehr genau, was sie sich selbst zutrauen können. Aber für uns ist es teilweise schwer, die Kinder einfach machen zu lassen,  weil wir sie beschützen  wollen. 

Meine Kinder sind für mich das Wertvollste, meine Herzensmenschen! Und nichts wäre  für mich  schlimmer, als wenn ihnen  etwas passiert.  Aber ich möchte auch, dass sie befreit und weitestgehend Selbstbestimmung heranwachsen können. Ohne durch meine Ängste und meine Sorge um sie eingeschränkt zu werden. 

Meine älteste Tochter klettert gern und balanciert mit Vorliebe auf hohen Mauern. Die Erfahrung hat gezeigt,  dass  sie meist sehr genau weiß,  wann es zu hoch ist oder für sie nicht weiter geht. Dann  holt sie sich  Hilfe oder klettert wieder runter. Sie kann ihre Grenzen  ja nur kennen lernen, wenn sie daran stößt.  Und sie kann daran wachsen und sie überwinden. 
Wenn ich sie da oben stehen sehe fällt es mir manchmal trotzdem  schwer, mich zurück zu halten und nicht in die Situation  einzugreifen. Vor meinem inneren Auge  läuft ein Film ab, was alles passieren könnte, wenn...
 Aber  das  ist  meine Baustelle, nicht ihre, und ich versuche, sie meine Ängste nicht spüren zu lassen. Stattdessen mein Vertrauen in sie und ihre Fähigkeiten  zu zeigen, welches ich eben auch habe.  Und meistens überwiegt das Vertrauen. 
Wenn sie dann oben auf dem Klettergerüst sitzt und freudestrahlend  ruft, "Ich habe  keine Angst, vor gar nichts ", dann freue ich mich und mein Herz geht auf. Und ich bin dankbar, diesen Moment mit ihr zu erleben, zubsehen, dass mein Vertrauen  "belohnt" wurde. 




Mir hilft  es oft, nicht zu viel  nachzudenken,  sondern  sie  einfach  mal  machen zu lassen.  Wie so oft können wir  uns  auch beim Thema Vertrauen etwas von unseren Kindern  abgucken. Gerade Kleinkinder haben dieses unglaubliche, bedingungslose Vertrauen  in ihre Umwelt und ihre Bezugspersonen. Sie lassen  sich  fallen und wissen  ganz genau,  sie werden aufgefangen.  Als unsere Tochter  noch  jünger  war hat sie das tatsächlich  öfter gemacht. Zum Glück  ist  es  uns immer gelungen,  sie aufzufangen, auch wenn ihre Manöver oft ohne Vorankündigung  kamen. :-)




Es ist  schade, dass  wir dieses tiefe, bedingungslose  Vertrauen  irgendwann verlieren. Schlechte Erfahrungen  erschüttern unser Vertrauen und wir versuchen uns vor dem Fallen zu schützen. Was in einigen Fällen sicher auch gut und sinnvoll ist, uns aber leider auch manchmal im Weg steht.
Im gemeinsamen  Leben und Wachsen  mit unseren Kindern haben wir  die  Gelegenheit, unser Vertrauen  in die Welt und in uns selbst wieder aufzubauen und uns zusammen auf eine spannende und vertrauensvolle Reise zu begeben.